Antisemitismus
• Kategorie: Fremdwörter
Orthographie
Normgerechte Schreibung
- Antisemitismus
Silben und Silbentrennung
- Anzahl der Silben: 6
- Silbentrennung: An | ti | se | mi | tis | mus, Plural: An | ti | se | mi | tis | men
Etymologie
Bedeutung (Definition)
Was bedeutet "Antisemitismus"?
- [1] pauschale Ablehnung von Juden, Feindseligkeit gegenüber Juden (aus rassischen und politischen, aber auch aus religiösen und sozialen Gründen)
Wortherkunft
- Das Wort wird um 1879 im Umkreis des deutschen Publizisten Wilhelm Marr gebildet aus Anti-/anti- und Semitismus, einer Ableitung zu Semit.(1)(2)
- (Laut zweier anderer Quellen, deren Wortanalyse jedoch computergeneriert ist, handele es sich um eine Derivation des Substantivs Antisemit mit dem Suffix -ismus.)(3)
- Im späten 18. Jahrhundert wird die Bezeichnung Semit, abgeleitet von Sem, dem biblischen Namen des Sohnes von Noah und des Stammvaters einer Völkergruppe, aus der theologisch-historischen Literatur in die Sprachwissenschaft und Völkerkunde eingeführt und mit einer – zunächst noch wertfreien – Charakterisierung des Geistes und der Kultur dieser Völker verbunden.(1)(2) Unter dem Einfluss der aufkommenden pseudowissenschaftlichen Rassenlehre werden Semit und Semitismus (um 1860) zunehmend negativ akzentuiert und als abwertende Bezeichnungen für die Juden gebraucht, was schließlich im Zusammenhang mit der in den 1870er Jahren (besonders angesichts der angeblich von den Juden verschuldeten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Missstände) sich verstärkenden judenfeindlichen Bewegung und im Zuge der antijüdischen Publizistik (zum Beispiel: Treitschke) zur Bildung von je nach Standpunkt und historischem Kontext unterschiedlich bewerteten Gegenbegriffen (nämlich Antisemit, Antisemitismus) führte, die insofern irreführend sind, als sich der Antisemitismus nicht gegen alle Semiten (zum Beispiel Araber) richtet, sondern ausschließlich gegen die Juden.(1)(2)
- Bereits gegen Ende desselben Jahrhunderts ist das Wort rasch in anderen Sprachen verbreitet, zum Beispiel französisch antisémitisme , englisch antisemitism , spanisch antisemitismo und italienisch antisemitismo .(1)(2)
- Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 2. Band: Antinomie – Azur, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014816-1, DNB 947716777 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß) , Stichwort »Antisemitismus«, Seite 24–25 (Beispiele zum Lemma auf Seite 25–26).
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch "Antisemitismus"
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache "Antisemitismus"
Quantitative Linguistik
Grundwortschatz
"Antisemitismus" gehört nicht zum deutschen Grundwortschatz.
Wortlänge nach Buchstaben
"Antisemitismus" umfasst 14 Buchstaben.
Worthäufigkeit
Der Begriff "Antisemitismus" wird gelegentlich im Sprachgebrauch verwendet.
Rang nach Worthäufigkeit
Der Begriff "Antisemitismus" belegt Position 7977 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.
Grammatik
Wortart
Genus
Maskulinum (männlich, Artikel: der)Numerus & Kasus
Nominativ Singular | der Antisemitismus |
---|---|
Nominativ Plural | die Antisemitismen |
Genitiv Singular | des Antisemitismus |
Genitiv Plural | der Antisemitismen |
Dativ Singular | dem Antisemitismus |
Dativ Plural | den Antisemitismen |
Akkusativ Singular | den Antisemitismus |
Akkusativ Plural | die Antisemitismen |
Beispiele
Beispielsätze
Für "Antisemitismus" ist noch kein Beispiel vorhanden. Hilf mit und trage den ersten Beispielsatz ein.
Phonologie
Aussprache
Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ˌantizemiˈtɪsmʊs ˈantizemiˌtɪsmʊs
Reimwörter
Was reimt sich auf "Antisemitismus"?
Semantik
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Assoziative Bedeutungen
Antonyme
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Kategorien
Verwendung in anderen Quellen
Zitate
- Der Antisemitismus ist stets ein Symptom reaktionärer Hochkonjunktur.
Erich Mühsam (1878 - 1934 (ermordet im KZ Oranienburg)
- Ich habe [...] nicht vergessen, daß die Menschen eine Menge verschiedener Gemeinheiten begehen. Den Antisemitismus halte ich trotzdem für eine der niederträchtigsten.
Maxim Gorki (1868 - 1936)
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