Sully Prudhomme Zitate

Nach dem Zusammenbruch aller Illusionen genügt die Suche nach der Wahrheit, um uns fest ans Leben zu ketten.

Wir müssen die Kinder mit Mitteln zurechtweisen, die wir anwenden würden, wenn sie ebenso stark wären wie wir.

Die Cafés sind gute Erfindungen, günstig für die Freundschaft: Jemand einladen heißt, ihm seine Zuneigung beweisen.

Ich begreife nicht, warum eine häßliche Frau auf einem Ball erscheint; das ist ein Widersinn.

Ein hartes Herz ist niemals grausam.

Die Dichter haben eine derart dürftige Palette, daß sie sich an die Ungenauigkeit und an die konventionellen Vergleiche gewöhnen.

Bewunderung ist nur überlegenen Geistern gegeben.

Hoffnung ist die Vorwegnahme erwünschten Glücks.

Das Alter, das den Menschen der Lächerlichkeit aussetzt, nimmt ihm zugleich auch das Gefühl für diese Lächerlichkeit.

Die höchste Stufe des menschlichen Elends ist die Angst vor dem, was den Menschen von seinem Elend befreien könnte: die Angst vor dem Tod.

Die Eifersucht ist der Zoll der Liebe.

Man gefällt den anderen nur, wenn man sich zu ihrem Vorteil abwertet.

Die Liebenden fordern immer Glück voneinander, die Freunde geben es sich.

Das Leben ist für die unglücklichen Arbeiter nicht viel mehr als ein Kampf gegen den Tod, ein Leiden, um sich gegen das Leiden stark zu machen.

Da sich die Dinge des Herzens nicht erklären lassen, sind die empfindsamen Menschen in den philosophischen Diskussionen immer unterlegen.

Auf die großen Freuden folgen die großen Leiden.

Das Genie entzieht sich den Konventionen und sieht die Dinge selbst an.

Wenn man es zu etwas bringen will, so muß man seinen ganzen Menschen dafür hingeben.

Wir glauben zu leben, aber in Wirklichkeit arbeiten wir nur, um nicht zu sterben.

Je freier man sich fühlt, um so mehr Freiheit will man haben.

Man kennt nur das, was man entdeckt. Gut unterrichten heißt, den Schüler selbst entdecken lassen.

Wenn ein Mann Erfolg hat, sind es die Neider, die ihm am eifrigsten gratulieren.

Es gibt einen Stolz, der zu kriechen versteht.

Man genießt weniger seine gute Gesundheit, als man unter einer schlechten leidet.