Teilen Autor: Silvan Maaß Definition: Was ist eine Sondersprache? Sondersprachen sind eine Form der Gruppensprache (Soziolekt). Sie werden nur von Kennern oder Mitgliedern einer Gruppe gesprochen und verstanden. Dadurch haben sie einen "verhüllenden Charakter", denn sie schließen alle anderen aus der Sprachgemeinschaft aus.Sondersprachen rühren von sachlich-begrifflichen (Jargons wie der Hip-Hop-Jargon, der Knastjargon, der Netzjargon, die Gamersprache oder die Soldatensprache) und von geschlechts- und altersspezifischen bzw. zeitlich begrenzten sogenannten transitorischen (Studentensprache, Schülersprache, Kindersprache und Jugendsprache) Sonderungen her. Auch die "konstruierten Sprachen" (Sprachkreationen bzw. Kunstsprachen) werden als Sondersprachen aufgefasst. Als Beispiel lassen sich etwa Geheimsprachen wie die Gaunersprache oder das fiktionale "Klingonisch" nennen, von dem nicht nur Star-Trek-Fans schon mal gehört haben dürften. Abgrenzungen Von den Sondersprachen abgrenzen muss man Sprachen sozialer Schichten (wie bspw. das Ruhrdeutsch) sowie alle Berufssprachen und Fachsprachen. Über den Autor Silvan Maaß ist Diplom-Kommunikationswirt (dab) sowie Mitbegründer der Sprachnudel, wodurch er sich seit 20 Jahren beinahe täglich mit theoretischer und angewandter Linguistik beschäftigt. Die Lebendigkeit der Sprache hat es ihm besonders angetan. Daher interessiert er sich insbesondere für Okkasionalismen und Neologismen - zwei kreative Themenfelder der Linguistikforschung, die in unserer Gesellschaft relevanter denn je sind.