Autor: Silvan Maaß
Wie schreibt man eine Erörterung? Um diese Frage zu beantworten, erhaltet ihr im Folgenden einen umfassenden Leitfaden, der euch Schritt für Schritt durch den Prozess des Erörterns führt, denn das Schreiben einer Erörterung ermöglicht es euch, eure Argumentationsfähigkeiten zu entwickeln und komplexe Themen kritisch zu analysieren.
1. Was ist eine Erörterung?
Eine Erörterung ist eine schriftliche Arbeit, in der ein Thema systematisch und sachlich untersucht wird. Sie beinhaltet die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Standpunkten und das Entwickeln einer eigenen Position. Das Ziel ist es, den Leser zu überzeugen, indem ihr logische Argumente und Belege anführt.
2. Struktur einer Erörterung
Eine gut strukturierte Erörterung besteht aus drei Hauptteilen:
2.1 Einleitung
Die Einleitung dient dazu, den Leser in das Thema einzuführen. Ihr solltet das Thema vorstellen, die Fragestellung formulieren und einen kurzen Überblick über die Relevanz des Themas geben.
Näheres zur Einleitung der einzelnen Arten der Erörterung findet ihr im nächsten Abschnitt oder auf unserer Seite Einleitung schreiben.
2.1.1 Beispiel einer Einleitung
Das [Thema] ist in der heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung. Es gibt viele verschiedene Ansichten darüber, ob [Fragestellung]. Diese Erörterung wird die wichtigsten Argumente für und gegen [Thema] untersuchen und eine fundierte Stellungnahme abgeben.
2.2 Hauptteil
Der Hauptteil ist der umfangreichste Teil der Erörterung. Hier präsentiert ihr eure Argumente strukturiert und logisch. Der Hauptteil kann in mehrere Abschnitte unterteilt werden, abhängig von der Art der Erörterung.
Näheres zum Hauptteil der einzelnen Arten der Erörterung findet ihr im nächsten Abschnitt.
2.3 Schluss
Im Schlussteil fasst ihr eure Hauptargumente zusammen und zieht eine Schlussfolgerung. Der Schluss sollte die Antwort auf die Fragestellung liefern und die Wichtigkeit eurer Argumentation unterstreichen.
Näheres zum Schlussteil der einzelnen Arten der Erörterung findet ihr im nächsten Abschnitt.
2.3.1 Beispiel eines Schlusses
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Pro- als auch die Kontra-Argumente wichtige Aspekte beleuchten. Allerdings überwiegen die Argumente für [These], da sie stärker und fundierter sind. Daher bin ich der Meinung, dass [Schlussfolgerung].
3. Arten der Erörterung
Es gibt verschiedene Arten der Erörterung, die sich in Struktur und Ziel unterscheiden:
3.1 Freie Erörterung
Die "freie Erörterung" ist eine schriftliche Darstellungsform, die im Rahmen des Deutschunterrichts häufig verwendet wird, um die Fähigkeit zur Argumentation und zum strukturierten Denken zu trainieren. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Verfasser eine These oder Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und schließlich zu einem eigenen begründeten Standpunkt gelangt.
3.1.1 Struktur einer freien Erörterung
3.1.1.1 Einleitung
Hier wird das Thema eingeführt und Interesse geweckt. Es kann ein aktueller Anlass, eine provokative Frage oder eine allgemeine Hinführung zum Thema sein.
3.1.1.2 Hauptteil
Im Hauptteil werden die verschiedenen Argumente, die für und gegen die These sprechen, dargestellt. Dieser Teil kann weiter untergliedert werden in:
- Pro-Argumente: Zunächst werden die Argumente dargestellt, die die These stützen.
- Kontra-Argumente: Anschließend werden die Argumente präsentiert, die gegen die These sprechen.
Jedes Argument sollte logisch aufgebaut und durch Beispiele oder Belege untermauert werden.
3.1.1.3 Schluss
Im Schlussteil erfolgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente. Der Verfasser bezieht klar Stellung und begründet seine eigene Meinung. Abschließend kann ein Ausblick gegeben oder auf mögliche Konsequenzen hingewiesen werden.
3.1.2 Merkmale einer freien Erörterung
- Freie Themenwahl: Im Gegensatz zur textgebundenen Erörterung ist der Verfasser bei der "freien Erörterung" nicht an eine vorgegebene Textvorlage gebunden, sondern kann sich ein Thema frei wählen oder bekommt eine Fragestellung, zu der er eigenständig Argumente finden und strukturieren muss.
- Argumentative Vielfalt: Es wird erwartet, dass sowohl Pro- als auch Kontra-Argumente aufgezeigt werden, um eine ausgewogene Betrachtung des Themas zu gewährleisten.
- Subjektiver Standpunkt: Der Verfasser soll am Ende seine eigene Position klar und überzeugend darlegen, nachdem er die verschiedenen Aspekte des Themas beleuchtet hat.
3.1.3 Beispielthemen für eine freie Erörterung
- Sollten Smartphones an Schulen verboten werden?
- Ist es sinnvoll, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen?
- Sollten Schönheitsoperationen von der Krankenkasse übernommen werden?
3.1.4 Tipps zur Erstellung einer freien Erörterung
- Thema genau verstehen: Eine präzise Analyse der Fragestellung ist wichtig, um das Thema richtig einzugrenzen.
- Argumente sammeln und ordnen: Vor dem Schreiben sollten alle relevanten Argumente gesammelt und nach ihrer Bedeutung geordnet werden.
- Logischer Aufbau: Eine klare Struktur ist essenziell, um den Leser durch die Argumentation zu führen.
- Sprache und Stil: Sachliche und präzise Ausdrucksweise, Vermeidung von Umgangssprache und unnötigen Wiederholungen.
3.2 Textgebundene Erörterung
Die "textgebundene Erörterung" ist eine spezielle Form der Erörterung, bei der sich die Argumentation direkt auf einen vorgegebenen Text bezieht. Diese Textsorte wird häufig im schulischen Kontext verwendet, um die Fähigkeiten der Schüler im Bereich des verstehenden Lesens, der Textanalyse und der strukturierten Argumentation zu schulen.
3.2.1 Struktur einer textgebundenen Erörterung
3.2.1.1 Einleitung einer textgebundenen Erörterung
- Einführung in das Thema: Vorstellung des Themas und des Textes, auf den sich die Erörterung bezieht.
- Autor und Titel: Nennung des Autors und des Titels des Textes.
- Zusammenfassung des Textes: Kurzfassung der Kernaussagen des vorliegenden Textes.
3.2.1.2 Hauptteil einer textgebundenen Erörterung
- Analyse des Textes: Detaillierte Analyse der Argumente, die der Autor im Text verwendet. Hierbei können rhetorische Mittel, Argumentationsstrukturen und die Logik der Darstellung untersucht werden.
- Erörterung der Argumente: Eigene Stellungnahme zu den im Text vorgebrachten Argumenten. Dies beinhaltet sowohl eine Auseinandersetzung mit den Positionen des Autors als auch die Darlegung eigener Argumente.
- Pro- und Kontra-Argumente: Eigene Argumente, die die im Text vorgebrachten Positionen stützen oder widerlegen. Dabei sollten sowohl zustimmende als auch kritische Perspektiven berücksichtigt werden.
- Verknüpfung mit dem Text: Ständige Bezugnahme auf den Ausgangstext zur Untermauerung der eigenen Argumentation.
3.2.1.3 Schluss einer textgebundenen Erörterung
- Zusammenfassung der Argumente: Wiederholung der wichtigsten Punkte der Erörterung.
- Eigene Stellungnahme: Klar formulierte eigene Meinung, basierend auf der vorhergehenden Analyse und Argumentation.
- Ausblick: Mögliche weiterführende Fragen oder Konsequenzen, die sich aus der Erörterung ergeben.
3.2.2 Merkmale einer textgebundenen Erörterung
- Bezug zum Text: Die gesamte Argumentation ist eng an den vorgegebenen Text gebunden. Es wird erwartet, dass die im Text dargestellten Positionen und Argumente genau analysiert und bewertet werden.
- Textanalyse: Eine gründliche Analyse des Textes ist notwendig, um die Argumentationsstruktur, die rhetorischen Mittel und die logische Konsistenz zu verstehen.
- Eigene Argumentation: Neben der Analyse des Textes ist die Entwicklung einer eigenen, begründeten Position wesentlich. Dabei sollten eigene Argumente klar und logisch dargestellt werden.
3.2.3 Beispielthemen für eine textgebundene Erörterung
- Analyse und Erörterung eines Zeitungsartikels über den Klimawandel.
- Stellungnahme zu einem Essay über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft.
- Auseinandersetzung mit einer Rede über Bildungspolitik.
3.2.4 Tipps zur Erstellung einer textgebundenen Erörterung
- Genaues Lesen des Textes: Mehrmaliges gründliches Lesen des Textes, um alle relevanten Argumente und rhetorischen Mittel zu erfassen.
- Markieren und Notizen: Wichtige Stellen im Text markieren und Notizen machen, um die Analyse und Argumentation zu strukturieren.
- Klare Struktur: Eine klare und logische Gliederung der Erörterung ist wichtig, um den Leser durch die Argumentation zu führen.
- Sachliche Sprache: Präzise und sachliche Ausdrucksweise, Vermeidung von persönlichen Angriffen oder emotionalen Ausbrüchen.
3.3 Lineare Erörterung
Die "lineare Erörterung" ist eine Form der Argumentation, bei der nur eine These oder Fragestellung behandelt wird. Anders als bei der dialektischen Erörterung, die sowohl Pro- als auch Kontra-Argumente untersucht, konzentriert sich die lineare Erörterung auf eine Seite des Arguments und entwickelt diese konsequent weiter. Diese Form der Erörterung ist besonders nützlich, wenn eine klare und eindeutige Position vertreten werden soll.
3.3.1 Struktur einer linearen Erörterung
3.3.1.1 Einleitung einer linearen Erörterung
- Einführung in das Thema: Hier wird das Thema vorgestellt und Interesse geweckt. Dies kann durch eine aktuelle Relevanz, eine provokative Frage oder eine kurze Anekdote geschehen.
- Darstellung der These: Klare Formulierung der Hauptthese oder Fragestellung, die im weiteren Verlauf behandelt wird.
3.3.1.2 Hauptteil einer linearen Erörterung
Hier entwickelt ihr die Argumente. Die Argumente, die die These unterstützen, werden in logischer Reihenfolge präsentiert.
- Stärkste Argumente zuerst: Beginne mit den stärksten und überzeugendsten Argumenten, um den Leser gleich zu Beginn zu gewinnen.
- Unterstützende Belege: Jedes Argument sollte durch Beispiele, Daten oder Zitate unterstützt werden, um die Argumentation zu stärken.
- Verknüpfung der Argumente: Die Argumente sollten so miteinander verknüpft werden, dass ein roter Faden entsteht und die Logik der Argumentation klar wird.
3.3.1.3 Schluss einer linearen Erörterung
- Zusammenfassung: Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Argumente, um die These noch einmal zu unterstreichen.
- Eigene Stellungnahme: Klar formulierte Schlussfolgerung, die die eigene Position deutlich macht und die Argumentation abrundet.
- Ausblick: Mögliche Konsequenzen, weiterführende Fragen oder Empfehlungen können hier aufgezeigt werden.
3.3.2 Merkmale einer linearen Erörterung
- Klare Fokussierung: Die Argumentation ist fokussiert und konzentriert sich ausschließlich auf die Unterstützung der These.
- Logischer Aufbau: Die Argumente werden in einer klaren, logischen Reihenfolge präsentiert, um die These schlüssig zu untermauern.
- Einseitigkeit: Im Gegensatz zur dialektischen Erörterung werden keine Gegenargumente behandelt. Die gesamte Erörterung dient der Stärkung einer Position.
3.3.3 Beispielthemen für eine lineare Erörterung
- Warum sollte der öffentliche Nahverkehr kostenlos sein?
- Welche Vorteile bietet das Homeoffice für Arbeitnehmer?
- Warum ist regelmäßige körperliche Bewegung wichtig für die Gesundheit?
3.3.4 Tipps zur Erstellung einer linearen Erörterung
- Klare These: Eine präzise und klar formulierte These ist essentiell, um die Argumentation gezielt aufzubauen.
- Starke Argumente: Suche nach den stärksten und überzeugendsten Argumenten, die die These unterstützen.
- Beispiele und Belege: Untermauere jedes Argument mit konkreten Beispielen oder Daten, um die Glaubwürdigkeit der Argumentation zu erhöhen.
- Flüssige Übergänge: Verwende verbindende Elemente und Überleitungen zwischen den Argumenten, um einen flüssigen Textfluss zu gewährleisten.
3.4 Dialektische Erörterung
Die "dialektische Erörterung" ist eine Form der Argumentation, die sich durch die Gegenüberstellung von Pro- und Kontra-Argumenten auszeichnet. Das Ziel dieser Erörterung ist es, ein Thema umfassend zu beleuchten und durch den Vergleich der verschiedenen Standpunkte zu einer fundierten und ausgewogenen Schlussfolgerung zu gelangen. Diese Methode wird häufig im schulischen und akademischen Kontext verwendet, um die Fähigkeit zur kritischen Analyse und zur differenzierten Betrachtung von Problemen zu fördern.
3.4.1 Struktur einer dialektischen Erörterung
3.4.1.1 Einleitung einer dialektischen Erörterung
- Einführung in das Thema: Kurze Vorstellung des Themas und Erklärung, warum es relevant oder interessant ist.
- Fragestellung oder These: Präsentation der zentralen Fragestellung oder These, die im Verlauf der Erörterung behandelt wird.
3.4.1.2 Hauptteil einer dialektischen Erörterung
- Pro-Argumente: Darstellung der Argumente, die die These oder Fragestellung unterstützen. Hierbei sollte jedes Argument klar formuliert und durch Beispiele oder Belege untermauert werden.
- Kontra-Argumente: Präsentation der Argumente, die gegen die These oder Fragestellung sprechen. Auch hier sollte jedes Argument logisch aufgebaut und durch Beispiele oder Belege unterstützt werden.
- Vergleich der Argumente: Gegenüberstellung und kritische Auseinandersetzung mit den Pro- und Kontra-Argumenten. Hier kann auf die Stärken und Schwächen der jeweiligen Argumente eingegangen werden.
3.4.1.3 Schluss einer dialektischen Erörterung
- Zusammenfassung: Kurze Wiederholung der wichtigsten Argumente aus beiden Perspektiven.
- Eigene Stellungnahme: Klare Positionierung und Begründung des eigenen Standpunkts, basierend auf der vorhergehenden Analyse.
- Ausblick oder Empfehlung: Optional können weiterführende Gedanken, mögliche Konsequenzen oder Empfehlungen für die Zukunft gegeben werden.
3.4.2 Merkmale einer dialektischen Erörterung
- Beidseitige Betrachtung: Sowohl Pro- als auch Kontra-Argumente werden umfassend behandelt, um das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten.
- Kritische Analyse: Die Argumente werden nicht nur dargestellt, sondern auch kritisch hinterfragt und miteinander verglichen.
- Fundierte Schlussfolgerung: Am Ende steht eine gut begründete eigene Meinung, die auf der umfassenden Analyse der verschiedenen Argumente basiert.
3.4.3 Beispielthemen für eine dialektische Erörterung
- Sollten soziale Netzwerke stärker reguliert werden?
- Ist die Einführung eines allgemeinen bedingungslosen Grundeinkommens sinnvoll?
- Sollten Autos in Innenstädten verboten werden?
3.4.4 Tipps zur Erstellung einer dialektischen Erörterung
- Präzise Fragestellung: Eine klare und gut formulierte Fragestellung ist entscheidend für eine strukturierte Argumentation.
- Ausgewogene Argumente: Es sollten sowohl starke Pro- als auch starke Kontra-Argumente gesammelt und dargestellt werden.
- Belege und Beispiele: Jede Position sollte durch konkrete Beispiele und Belege unterstützt werden, um die Argumentation glaubwürdig zu machen.
- Logische Struktur: Eine klare und logische Struktur hilft dem Leser, den Gedankengängen zu folgen und die Argumente nachzuvollziehen.
- Eigenen Standpunkt begründen: Am Ende sollte eine gut begründete eigene Meinung stehen, die auf der vorangegangenen Analyse basiert.
4. Tipps für eine überzeugende Erörterung
- Thema verstehen und analysieren: Bevor ihr mit dem Schreiben beginnt, müsst ihr das Thema genau verstehen. Klärt Begriffe und stellt sicher, dass ihr die Fragestellung vollständig erfasst habt. Bei einer textgebundenen Erörterung solltet ihr den Text gründlich lesen und seine Hauptthesen und Argumente identifizieren.
- Informationen sammeln: Recherchiert zu eurem Thema. Nutzt verschiedene Quellen wie Bücher, Fachartikel, Studien und zuverlässige Online-Quellen. Notiert wichtige Informationen und Belege, die eure Argumente unterstützen können.
- Argumente entwickeln: Erstellt eine Liste mit Pro- und Kontra-Argumenten. Achtet darauf, dass eure Argumente logisch und fundiert sind. Je nach Art der Erörterung solltet ihr eine ausgewogene Anzahl an Argumenten für beide Seiten entwickeln oder euch auf eine Seite konzentrieren.
- Klarheit und Präzision: Vermeidet lange und verschachtelte Sätze. Drückt eure Gedanken klar und präzise aus.
- Logische Struktur: Eure Argumente sollten logisch aufeinander aufbauen. Achtet auf eine kohärente Argumentationskette.
- Fundierte Belege: Stützt eure Argumente mit verlässlichen Quellen und konkreten Beispielen.
- Objektivität: Auch wenn ihr eine eigene Position vertretet, solltet ihr die Gegenargumente fair und sachlich darstellen.
- Sprachliche Vielfalt: Nutzt eine abwechslungsreiche Sprache, um eure Erörterung lebendig und interessant zu gestalten.
5. Beispiel einer dialektischen Erörterung
Thema: Sollten soziale Netzwerke stärker reguliert werden?
1. Einleitung
Soziale Netzwerke spielen eine zentrale Rolle im Leben vieler Menschen. Sie bieten zahlreiche Vorteile, aber auch erhebliche Risiken. Die Frage, ob soziale Netzwerke stärker reguliert werden sollten, ist daher von großer Bedeutung. Diese Erörterung wird die wichtigsten Pro- und Kontra-Argumente untersuchen und eine fundierte Stellungnahme abgeben.
2. Hauptteil
Pro-Argumente
- Schutz der Privatsphäre: Stärkere Regulierung kann den Schutz der Privatsphäre der Nutzer verbessern. Viele Nutzer sind sich der Risiken nicht bewusst, die mit der Preisgabe persönlicher Informationen verbunden sind. Gesetzliche Regelungen können hier Abhilfe schaffen.
- Bekämpfung von Fake News: Eine stärkere Regulierung könnte die Verbreitung von Fake News und Desinformation eindämmen. Soziale Netzwerke haben einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung, und unregulierte Inhalte können erheblichen Schaden anrichten.
Kontra-Argumente
- Einschränkung der Meinungsfreiheit: Eine stärkere Regulierung könnte die Meinungsfreiheit einschränken. Nutzer sollten in der Lage sein, ihre Ansichten frei zu äußern, ohne befürchten zu müssen, zensiert zu werden.
- Innovation und Wachstum: Zu strenge Regulierungen könnten die Innovation und das Wachstum der Plattformen hemmen. Start-ups und kleinere Unternehmen könnten es schwer haben, sich an die gesetzlichen Vorgaben anzupassen.
Abwägung
Während der Schutz der Privatsphäre und die Bekämpfung von Fake News wichtige Anliegen sind, müssen sie gegen die potenziellen Nachteile abgewogen werden. Die Meinungsfreiheit ist ein grundlegendes Recht, und Innovation sollte gefördert werden. Eine ausgewogene Regulierung, die diese Aspekte berücksichtigt, wäre daher die beste Lösung.
3. Schluss
Abschließend lässt sich sagen, dass sowohl die Pro- als auch die Kontra-Argumente wichtige Aspekte beleuchten. Allerdings überwiegen die Argumente für eine ausgewogene Regulierung, da sie die Vorteile der sozialen Netzwerke bewahren und gleichzeitig ihre Risiken mindern kann. Daher bin ich der Meinung, dass soziale Netzwerke stärker, aber ausgewogen reguliert werden sollten.
Über den Autor
Silvan Maaß ist Diplom-Kommunikationswirt (dab) sowie Mitbegründer der Sprachnudel, wodurch er sich seit 20 Jahren beinahe täglich mit theoretischer und angewandter Linguistik beschäftigt. Die Lebendigkeit der Sprache hat es ihm besonders angetan. Daher interessiert er sich insbesondere für Okkasionalismen und Neologismen - zwei kreative Themenfelder der Linguistikforschung, die in unserer Gesellschaft relevanter denn je sind.