Ein dysplastischer Nävus (auch Clarkscher melanozytärer Nävus) gehört zu den pigmentierten und umschriebenen Fehlbildungen der Haut (Pigmentnävi), die umgangssprachlich „Muttermale“ oder „Leberflecken“ genannt werden. Im Gegensatz zu den anderen derartigen Hautveränderungen, die aus normalen Melanozyten oder Nävuszellen aufgebaut sind, kommt es hier zu einer Vermehrung von atypischen Zellen mit unregelmäßigem Aussehen. Die Auffassung, dysplastische Nävi seien Vorläufer des superfiziell spreitenden Melanoms, wird kontrovers diskutiert. Allerdings
enthalten 20–30 % der Melanome auch Nävuszellen, was für eine Transformation oder Progression vom Nävus zum Melanom spricht. Einige kleinere prospektive Studien bestätigen ein erhöhtes Malignomrisiko zumindest für große Nävi. Andererseits entstehen 70 % der Melanome de novo auf normaler Haut und nicht aus einem präexistenten Nävus. Die Anzahl der Clark-Nävi kann auch ohne direkte Transformation mit dem Melanomrisiko korrelieren, bedingt durch die Gemeinsamkeiten in ihrer Ätiologie.