Der Französisch-Siamesische Krieg (französisch Guerre franco-siamoise; thailändisch สงครามฝรั่งเศส-สยาม, RTGS Songkhram Farangset-Sayam), auch französisch-siamesischer Konflikt oder kurz Siamkrise genannt, war ein kurzer Kolonialkrieg zwischen der Französischen Republik und dem Königreich Siam (dem heutigen Thailand) im Jahr 1893. Im Ergebnis musste Siam den größten Teil des heutigen Laos an das französische Kolonialreich abtreten.
Das aus siamesischer Sicht einschneidendste Ereignis des Krieges war der Pak-Nam-Zwischenfall (oder Zwischenfall von Paknam) am 13. Juli 1893. In der thailändischen Geschichtsschreibung wird der Konflikt als „Krise des Jahres 112“ (der Rattanakosin-Periode; วิกฤตการณ์ ร.ศ. 112, Wikrittakan Ro. So. 112) bezeichnet und stellt eine historische Zäsur dar. Nach dieser begann eine beschleunigte Modernisierung von Militär und Verwaltung und Orientierung am Westen, um einen völligen Verlust der Unabhängigkeit abzuwenden.