Hostienfrevel
Etymologie
Bedeutung (Definition)
Was bedeutet "Hostienfrevel"?
Als Hostienfrevel oder Hostienschändung bezeichnete die römisch-katholische Kirche zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert den angeblichen Missbrauch von konsekrierten Hostien. Den Beschuldigten, meist Juden, manchmal auch der Hexerei bezichtigte Personen, wurde unterstellt, sich geweihte Hostien beschafft und diese zerschnitten oder anderweitig geschändet zu haben, um die Marter Jesu Christi bei der Kreuzigung zum Hohn nachzuvollziehen. Entsprechend stereotyp formulierte Vorwürfe führten zu Prozessen mit vorbestimmtem Ausgang. Die Beschuldigten wurden nach einem durch peinliche Befragung erpressten Geständnis meist zur Hinrichtung verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Infolge derartiger Hostienschänderprozesse wurden oft alle ansässigen Juden enteignet und aus Städten und ganzen Regionen vertrieben.
Hinter dem Vorwurf eines solchen Hostienfrevels stand Antijudaismus. Die Legenden eines im Judentum angelegten, zwanghaften und antichristlichen jüdischen Hostienfrevels standen wie die zuvor aufgekommenen Ritualmordlegenden im Zusammenhang mit dem antijudaistischen Gottesmordvorwurf, der sich seit dem 2. Jahrhundert im Christentum verbreitet hatte.
Nach der 1215 dogmatisierten Lehre von der Transsubstantiation wandeln sich bei der Heiligen Messe die eucharistischen Gestalten von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi. Daher gilt die Verunehrung oder das Wegwerfen der eucharistischen Gestalten nach kirchlichem Recht als Sakrileg. Das kanonische Recht spricht nicht von Hostienfrevel und Hostienschändung. Es stellt jedoch ausdrücklich fest, dass jene Gläubigen, die die eucharistischen Gestalten wegwerfen oder in sakrilegischer Absicht entwenden oder behalten, sich die Tatstrafe der Exkommunikation zuziehen. Ein Kleriker kann zudem aus dem Klerus entlassen werden.
Orthographie
Normgerechte Schreibung
Sprache
Wortschatz
Quantitative Linguistik
Die Quantitative Linguistik ist die Statistik der Sprachwissenschaft.
Grundwortschatz
"Hostienfrevel" gehört
nicht
zum deutschen Grundwortschatz.
Länge nach Buchstaben
"Hostienfrevel" umfasst 13 Buchstaben.
Buchstabenhäufigkeit
E |
3-mal |
→ |
17,22% |
(sehr häufig) |
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N |
1-mal |
→ |
10,04% |
(häufig) |
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I |
1-mal |
→ |
7,66% |
(mäßig häufig) |
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R |
1-mal |
→ |
7,01% |
(mäßig häufig) |
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S |
1-mal |
→ |
6,72% |
(mäßig häufig) |
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T |
1-mal |
→ |
6,03% |
(mäßig häufig) |
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H |
1-mal |
→ |
5,11% |
(mäßig häufig) |
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L |
1-mal |
→ |
3,85% |
(gelegentlich) |
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O |
1-mal |
→ |
2,41% |
(gelegentlich) |
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F |
1-mal |
→ |
1,58% |
(selten) |
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V |
1-mal |
→ |
0,98% |
(selten) |
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Konsonanten und Vokale
"Hostienfrevel"
enthält 5 Vokale und 8 Konsonanten
Rang nach Worthäufigkeit
Der Eintrag "Hostienfrevel" belegt Position 115393 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.
Beispiele
Beispielsätze
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Semantik
Assoziation
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Synonyme
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Wortlisten
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