Die Sudetenkrise oder sudetendeutsche Krise war ein vom nationalsozialistischen Deutschland provozierter und eskalierter internationaler Konflikt im Jahr 1938 mit dem Ziel, die staatliche Existenz der Tschechoslowakei zu zerstören und die böhmischen und mährischen Gebiete dem deutschen Reichsgebiet einzuverleiben. Konrad Henlein und die von ihm geführte Sudetendeutsche Partei als Vertreter der dortigen deutschen Minderheit agierten dabei im Zusammenspiel mit der NS-Führung. Durch das Münchener Abkommen vom Oktober 1938 wurde die Regierung der ČSR gezwungen, die Sudetengebiete an das Deutsche Reich abzutreten. Während Frankreich und Großbritannien durch ihre Appeasement-Politik eine militärische Konfrontation vermieden, steuerte das NS-Regime mit einer zunehmend offensiven Expansionspolitik auf den Zweiten Weltkrieg zu. Nach der von ihm forcierten Abspaltung der Slowakei ließ Hitler am 15. März 1939 das verbliebene Staatsgebiet der Tschecho-Slowakischen Republik (Č-SR) von der Wehrmacht besetzen. Am folgenden Tag proklamierte er das „Protektorat Böhmen und Mähren“, um das tschechische Gebiet völkerrechtswidrig dem Deutschen Reich einzugliedern.