Die Weltlängenbestimmung oder auch Internationale Längenbestimmung war ein Gemeinschaftsunternehmen der 1930er-Jahre, um ein interkontinental einheitliches System für die astronomische Länge zu definieren. Beteiligt waren etwa 50 große, astrometrisch gut ausgerüstete Sternwarten; als Nullmeridian wurde – wie seit längerem üblich – die astronomische Meridianebene von Greenwich vereinbart.
Messtechnisch wurde das Projekt großteils 1933 ausgeführt, wichtigstes Verfahren war die örtliche Zeitbestimmung durch Meridiandurchgänge von Fundamentalsternen und der gegenseitige simultane Zeitvergleich über Funkwellen. Die innere Genauigkeit der örtlichen Zeitbestimmungen lag bei einigen Millisekunden, der Längenunterschiede bei 0,01 Sekunden.
Zu den Stationen in Europa zählten u. a.
Deutschland
Sternwarte Hamburg-Bergedorf
Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl
Astrophysikalisches Institut Potsdam
Österreich
Universitätssternwarte Wien
Schweiz
Kantonale Sternwarte Neuchâtel
Eidgenössische Sternwarte
Frankreich
Observatoire de Strasbourg
Pariser Observatorium
Italien
Osservatorio Astronomico di Brera
Osservatorio Astronomico di Torino
Spanien
Sternwarte Madrid
Observatorio de la Armada (San Fernando)
Portugal
Sternwarte Lissabon
Sowjetunion
Sternwarte Moskau
Pulkowo-Observatorium (Leningrad)
Lettland
Observatorium der Universität Lettlands (Riga)
ferner Brüssel, Bukarest (2), Charkow, Lüttich, Posen, Riga, Sofia und Warschau (2).