Das Berliner Schloss (eigentlich: Königliches Schloss, fälschlich auch: Stadtschloss) ist ein Profanbau auf der Spreeinsel in der Historischen Mitte Berlins. Es diente ab 1443 als Hauptresidenz der brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser sowie ab 1918 als Sitz von Behörden, Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen. Umgebaut im Auftrag Friedrichs I. nach Plänen von Andreas Schlüter und Johann Friedrich Eosander in den Jahren 1698–1713, galt es als ein Hauptwerk des norddeutschen Barock. Das Schloss war und ist ein zentrales Gebäude Berlins, und zudem eines der größten Bauwerke der Stadt. Es prägte von Anfang an durch seine Ausgangsstellung für diverse Blick- und Straßenachsen mit seinen Fassaden, seinen Ausmaßen und seiner im 19. Jahrhundert hinzugefügten, 70 Meter hohen Kuppel das Stadtbild.
Im Zweiten Weltkrieg 1945 teilweise ausgebrannt, wurde das Schloss in der Deutschen Demokratischen Republik 1950 gesprengt, dann durch einen Paradeplatz und später durch den Palast der Republik teilweise ersetzt. Auf einen Beschluss des Deutschen Bundestags wurde 2013 bis 2020 nach Plänen von Franco Stella anstelle des abgerissenen Palastes der Republik auf dem ehemaligen Standort des früheren Schlosses ein Gebäude mit weitgehend gleichem Grundriss und ähnlichem Volumen wiederaufgebaut, das an drei Außenseiten und in zwei Höfen Rekonstruktionen der barocken Fassaden zeigt; innen und ostseitig ist es im Wesentlichen modern-funktional, konzipiert als Sitz des Humboldt Forums, das Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, des Stadtmuseums Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin präsentiert und zugleich zu einer lebendigen Begegnungsstätte von Menschen und Weltkulturen werden möchte. Ein Symbol absolutistischer Landesherrschaft soll so zu einem Prototyp demokratischer Kultur in einer globalisierten Welt umgestaltet werden.