Die Hydrographie oder Hydrografie befasst sich mit der Vermessung der Form von Fluss-, See- und Meeresboden (Seevermessung, Gewässervermessung). Sie ist somit ein Teil der Geomatik (Geodäsie und Geoinformatik). Zur Vermessung gehören die Erfassung, die Auswertung, die Modellierung und die Präsentation der Morphologie, die Beschaffenheit und Gestalt des Bodens. Das eigentliche Aufgabenfeld ist vielseitiger.
In Österreich gibt es eine andere Vorstellung von Hydrographie. Sie wird hier der Hydrologie zugeordnet. Die Aufgabenfelder decken sich nicht in Gänze mit der Bedeutung der Hydrographie in Deutschland (bzw. mit der hydrography international), daher wird hier auch auf die österreichische Sichtweise eingegangen:
Mit Hydrographie (geographische Gewässerkunde) bezeichnet man die Lehre von Erscheinungsformen, Eigenschaften, Vorkommen, Verbreitung und Haushalt des Wassers über, auf und unter der Erdoberfläche. Die Hydrographie ist ein Teil der Geographie sowie der Geophysik. Ihre Zweige sind die Gewässerkunde (Limnologie) mit ihrem Teilgebiet Flusskunde (Potamologie), die Quellen- und Grundwasserkunde (Hydrogeologie), die Ozeanographie (Meereskunde) und die Lehre von der Geschiebebewegung und Geröllverfrachterung in Flüssen und an Küsten. Das Wasser der offenen Meere behandelt die Meereskunde (Ozeanographie), die der Gletscher die Gletscherkunde (Glaziologie). Diese Beschreibung deckt sich weitgehend mit derjenigen der Hydrologie.