Als Hyperprolaktinämie wird eine Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut bezeichnet.
Wichtigste pathologische Ursachen sind:
ein gutartiger Tumor des Hypophysenvorderlappens, ein sogenanntes Prolaktinom
eine funktionelle Enthemmung durch verminderten Dopaminspiegel in der Hypophyse, z. B. durch Neuroleptika, Dopaminantagonisten, Metoclopramid, Veränderungen des Hypothalamus oder Unterbrechung des Hypophysenstiels
eine funktionelle Stimulation der Prolaktinproduktion im Hypophysenvorderlappen, etwa bei einem Thyreotropinom, einem Thyreotropin produzierenden Tumor.
eine primäre Hypothyreose mit einem Anstieg des Thyreoliberin, das im Hypophysenvorderlappen nicht nur die Produktion von Thyreotropin, sondern auch die von Prolaktin stimuliert
als Folge von NiereninsuffizienzWichtigste physiologische Ursachen sind:
eine taktile Stimulation der weiblichen Mamille
Schwangerschaft
Stress (physisch und/oder psychisch)Bei morgendlicher Messung erklärt sich ein erhöhter Prolaktinspiegel ggf. aus der circadianen Rhythmik.
Hyperprolaktinämie geht mit vielfältigen Wirkungen einher. Unter anderem verringert sie bei Männern und Frauen die Libido und geht bei Männern mit einem geringen Testosteronspiegel einher.