Der Begriff Sozialfaschismus wurde 1924 von Grigori Sinowjew kreiert und von der Kommunistischen Internationale bis 1935 propagiert. Der Sozialfaschismusthese (weniger häufig auch Sozialfaschismustheorie) zufolge stellte die Sozialdemokratie den „linken Flügel des Faschismus“ dar und war daher vorrangig zu bekämpfen. Sie verhinderte eine frühe, geschlossene Gegenbewegung gegen die Nationalsozialisten, die Einheitsfront, die die Komintern eigentlich propagierte. 1935 wurde die Sozialfaschismusthese durch die Komintern verworfen und gegen den Faschismus stattdessen eine Einheitsfront von unten angestrebt.