Der aus dem Englischen stammende Begriff tipping point (dt. Umkipp-Punkt oder Umschlagspunkt) bezeichnet einen Punkt oder Moment, an dem eine vorher geradlinige und eindeutige Entwicklung durch bestimmte Rückkopplungen abrupt abbricht, die Richtung wechselt oder stark beschleunigt wird („qualitativer Umschlagspunkt“). Im Deutschen findet der Begriff Kipppunkt oder Kippelement Verwendung.
Erstmals angewendet wurde der Begriff im Jahre 1957 von Morton Grodzins bei einer Untersuchung zur Rassentrennung. Weiterentwickelt hat ihn dann der US-amerikanische Ökonom Thomas Schelling. Derzeit wird dieser Begriff häufig im Zusammenhang mit Klimamodellen verwendet. Wissenschaftler vermuten, dass es Tipping Points in der Klimaentwicklung gibt (z. B. spontane, grundsätzliche Änderungen im globalen Wärmetransport durch veränderte Wasser- oder Luftströmungen), welche dramatische Klimaveränderungen in sehr kurzer Zeit bewirken. Zu diesen Kippelementen zählen etwa das Abschmelzen des Grönländischen Eisschilds oder eine Veränderung des El-Niño-Phänomens.Im Jahre 2000 erschien das Buch „Tipping Point – Wie kleine Dinge Großes bewirken können“ (Originaltitel: The tipping point – How Little Things Can Make A Big Difference) von Malcolm Gladwell und machte den Begriff populär.