Österreichisches Deutsch, gleichbedeutend mit österreichischem Hochdeutsch und österreichischem Standarddeutsch, ist die in Österreich gebräuchliche Varietät der neuhochdeutschen Standardsprache. Sie ist wie die beiden anderen nationalen Standardvarietäten, Schweizer Hochdeutsch und bundesdeutsches Deutsch, aus der sächsischen Kanzleisprache hervorgegangen.
Diese löste in Österreich spätestens ab 1774 mit der Einführung der Unterrichtspflicht und in einem weiteren Schritt ab 1780 mit der Einführung der neuen Beamtensprache die zuvor gebräuchliche oberdeutsche Schreibsprache ab, da sich Maria Theresia und ihr Sohn Joseph II. aus politisch-pragmatischen Gründen gegen die den bairisch- und alemannischsprachigen Österreichern eigentlich näherstehende oberdeutsche Schreibsprache entschieden hatten. Dies geschah insbesondere auf Betreiben des österreichisch-mährischen Schriftstellers Joseph von Sonnenfels. Dabei ging man eher pragmatisch als puristisch vor, wodurch österreichische Besonderheiten weiterhin erhalten geblieben und Teil des Standards geworden sind, auch wenn man andererseits sogar Ortsnamen entsprechend der tatsächlichen Aussprache laut den Regeln der sächsischen Kanzlei neu verschriftlicht (z. B. Schwöchat → Schwechat, Gleinstötten → Gleinstätten) oder umgekehrt lautlich an die neue Schriftsprache angepasst hat (z. B. das bairische [i] an das sächsische [y] wie in Windische Pihel → Windische Bühel).
Das österreichische Deutsch verfügt, wie die anderen beiden nationalen Standardvarietäten, über einen spezifischen Wortschatz (siehe: Liste von Austriazismen), spezifische Redensarten (z. B. die Krot schlucken müssen) und Besonderheiten in Grammatik, Aussprache (sowohl Phonologie als auch Intonation) und Rechtschreibung (soweit dies die Reform von 1996 zulässt) und ist auch statistisch durch das Fehlen oder seltenere Auftreten bestimmter Elemente des außerhalb Österreichs verwendeten Deutsch charakterisiert. Das österreichische Standarddeutsch ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekten abzugrenzen.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter Österreichs verbindliche Österreichische Wörterbuch, in seiner Funktion dem Rechtschreibduden ähnlich, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.