Mit Closed Shop (dt. geschlossener Betrieb) ist die „Schließung“ eines Betriebs (Shop) gegenüber gewerkschaftlich nichtorganisierten Arbeitnehmern gemeint. In einem Closed Shop sind alle Arbeitnehmer verpflichtet, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein oder es nach ihrem Betriebseintritt zu werden. Sinn des Closed Shop ist es, zu verhindern, dass Nichtgewerkschafter, ohne einen eigenen Beitrag geleistet zu haben, an Lohnerhöhungen und verbesserten Arbeitsbedingungen partizipieren, die die Gewerkschaften als kollektives Gut für alle Beschäftigten durchgesetzt haben (Trittbrettfahrerproblem). Andererseits führte die Praxis des Closed Shops dazu, dass die Gewerkschaften faktisch den Arbeitsmarkt kontrollieren sowie über die dann häufig ebenfalls von ihnen administrierte Lehrlingsausbildung auch den Zugang zu bestimmten Berufen regulieren konnten, sodass das Arbeitsangebot künstlich verknappt wurde und die Löhne dadurch hoch gehalten wurden.Begrifflich wird der Closed Shop vom ähnlichen Union Shop unterschieden, in dem auch Nichtgewerkschafter eingestellt werden, die aber entweder innerhalb eines gewissen Zeitraumes Gewerkschaftsmitglied werden oder einen obligatorischen Mitgliedsbeitrag entrichten müssen. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden jedoch Union Shops oftmals unter dem Begriff Closed Shops zusammengefasst.