Ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk oder Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (kurz GuD-Kraftwerk) ist ein Kraftwerk, in dem die Abwärme eines Gasturbinenkraftwerkes in einem Dampfkraftwerk genutzt wird. Die Abgase der Turbine dienen dabei als Wärmequelle für einen nachgeschalteten Abhitzekessel, der wiederum als Dampferzeuger für die Dampfturbine wirkt.
Mit dieser kombinierten Fahrweise wird in den beiden thermodynamischen Kreisprozessen zusammen ein höherer Wirkungsgrad erreicht als mit getrennten Gasturbinen im offenen Betrieb und konventionell befeuerten Dampfkraftwerken. Kombikraftwerke gehören mit elektrischen Wirkungsgraden von bis zu 63,08 % zu den effizientesten konventionellen Kraftwerken (siehe Gaskraftmaschine). Mit konventionell gefördertem Erdgas liegen die Treibhausgasemissionen von GuD-Kraftwerken bei etwa 450 g CO2-eq/kWh (Kohlenstoffdioxidäquivalent).Zusätzlich ist die Integration von (thermischer) Solarenergie mittels Solarkollektoren möglich, sodass an geeigneten Standorten mit hoher Solarstrahlung Brennstoff gegenüber herkömmlichen Kraftwerken eingespart werden kann. Ein erstes Solar-Hybrid-GuD-Kraftwerk, das Kraftwerk Hassi R’Mel, wurde 2011 in Algerien in Betrieb genommen.Kombikraftwerke sind im Kraftwerksmanagement sehr flexibel einsetzbar: Dank kurzer Startzeiten und der Möglichkeit schneller Laständerungen sind sie ideale Mittellast-Kraftwerke. Vorrangig werden diese Kraftwerke im Mittellastbereich und bei Bedarf sogar im Bereich des Spitzenstroms betrieben. Auch der Betrieb als Grundlast-Kraftwerk ist möglich, was in Deutschland jedoch aufgrund des Gaspreises nicht wirtschaftlich und daher nicht üblich ist.