Die Muslimbruderschaft oder Moslembruderschaft, genannt auch Muslimbrüder (arabisch الإخوان المسلمون al-ichwān al-muslimūn, DMG al-iḫwān al-muslimūn), ist eine der einflussreichsten sunnitisch-islamistischen Bewegungen im Nahen Osten.
Sie wurde 1928 von Hasan al-Banna in Ägypten gegründet. Seitdem hat sich die Muslimbruderschaft in andere Länder verbreitet, insbesondere Syrien und Jordanien. Ihre beiden Ableger Ennahda und Hamas (Algerien) sind Teil der Regierungen von Tunesien und Algerien und des dortigen politischen Prozesses. Im Gazastreifen hingegen errichtete ihr Ableger Hamas nach einer demokratischen Wahl eine islamistische Diktatur, während ihr libyscher Ableger (die Partei für Gerechtigkeit und Aufbau) im Zweiten libyschen Bürgerkrieg als eine der Hauptfraktionen gilt. Auch die bis 2019 im Sudan herrschende Nationale Kongresspartei beruft ihre Wurzeln auf die Muslimbruderschaft. Sie gilt als die erste revolutionäre islamische Bewegung.
Die Muslimbruderschaft gilt in westlichen Ländern als radikal-islamistische Organisation. Nach dem Umsturz in Ägypten 2013 und der darauffolgenden Absetzung Mohammed Mursis wurde die Muslimbruderschaft in Ägypten verboten und als Terrororganisation eingestuft.