Die Siegfriedstellung oder Siegfriedlinie war eine Defensivstellung der deutschen Truppen an der Westfront in Nordfrankreich im Ersten Weltkrieg. Sie wurde in fünf Monaten von 500.000 Arbeitern gebaut, darunter auch deutschen Zivilisten und russischen Kriegsgefangenen. Die Frontlinie war etwa 160 km lang und erstreckte sich von Arras über St. Quentin bis Soissons. Sie wurde gebaut, um die Frontlinie um 50 Kilometer zu verkürzen und so 13 Divisionen weniger zu benötigen. Dafür wurde ein Frontvorsprung aufgegeben. Der Rückzug fand Mitte März 1917 statt.
Die Siegfriedstellung wurde am 27. September 1918 durchbrochen. Zwei Tage später forderte Ludendorff ein sofortiges Waffenstillstandsangebot an US-Präsident Woodrow Wilson.
Die Alliierten nannten sie in Anspielung auf den Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg auch Hindenburglinie. Der Name Siegfriedstellung spielte auf Siegfried den Drachentöter aus der Nibelungensage an. Diese Sage war damals, auch durch die Wagner-Oper Siegfried, sehr bekannt.