Die elektrische Ladung (Elektrizitätsmenge) ist eine physikalische Größe, die mit der Materie verbunden ist, wie z. B. auch die Masse. Sie bestimmt die elektromagnetische Wechselwirkung, wie also Materie auf elektrische und magnetische Felder reagiert und diese hervorruft. Ihr Formelzeichen
Q
{\displaystyle \textstyle Q}
oder
q
{\displaystyle \textstyle q}
ist vom lateinischen Wort ‚quantum‘ abgeleitet. Im Internationalen Einheitensystem wird die Ladung in der abgeleiteten Einheit Coulomb (= Amperesekunde) angegeben.
Die elektrische Ladung ist eine von mehreren Arten von Ladung, die bei Elementarteilchen auftreten. Elementarteilchen können positive, negative oder keine elektrische Ladung tragen. Die Ladung freier Teilchen ist stets ein ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung
e
{\displaystyle \textstyle e}
, die
e
=
1,602
176
634
⋅
10
−
19
C
{\textstyle e=1{,}602\,176\,634\cdot 10^{-19}\,\mathrm {C} }
beträgt. Die Ladung des Elektrons ist negativ:
−
e
{\displaystyle \textstyle -e}
, die des Protons positiv:
+
e
{\displaystyle \textstyle +e}
. Bei zusammengesetzten Teilchen wie Atomen addieren sich die einzelnen Ladungen. Ist die Gesamtladung null, so heißt das zusammengesetzte Teilchen neutral. In einem abgeschlossenen System ist die Gesamtladung unveränderlich (Ladungserhaltung). Die Ladung eines Teilchens ist im Rahmen der Relativitätstheorie in jedem Bezugssystem gleich, also eine Lorentz-Invariante.
Die Elektrostatik betrachtet ruhende Ladungen und rein elektrische Felder. Die Coulombkraft zwischen positiv und negativ geladenen Körpern ist anziehend, zwischen gleichnamigen Ladungen abstoßend. Ausgedehnte physikalische Systeme enthalten stets etwa gleich viele positive und negative Elementarladungen. Schon relativ kleine Überschussladungen können beträchtliche Feldstärken und Kräfte bewirken (Beispiel Gewitter).
Bewegte elektrische Ladungen bilden einen elektrischen Strom. Sie erzeugen elektromagnetische Felder und ihre Bewegung wird durch solche beeinflusst. Dieses Verhalten wird in der klassischen Elektrodynamik beschrieben.
Auf mikroskopischer Ebene ist die elektromagnetische Wechselwirkung zwischen Ladungen zusammen mit quantenmechanischen Effekten wie dem Pauli-Prinzip die Ursache für Zusammenhalt und Struktur der Materie.