Ein Schienentraktor, auch Bautraktor genannt, dient als kleines autonomes Fahrzeug für verschiedene Dienste von Eisenbahnbetrieben.
In der Regel haben Schienentraktoren einen Dieselmotor, teils einen Elektromotor, der, wenn er mit Batteriestrom betrieben werden kann, von der Fahrleitung unabhängig ist. Früher waren auch Benzinmotoren üblich. Sie bilden eine besondere Gattung von Lokomotiven. Kleiner als Rangierlokomotiven, können sie einzelne Bahnwagen und kurze Hilfszüge führen oder auch alleine fahren. Je nach Größe und Ausstattung sind sie entweder nur als Zugfahrzeug geeignet oder erlauben den Transport von Unterhaltstrupps und von Arbeitsmaterial. Einige Bauformen sind speziell für den Einsatz von Baudiensten auf Eisenbahnstrecken ausgelegt, wozu sie wahlweise über Personalkabinen, Lastbrücken und nach Bedarf weitere Einrichtungen wie zum Beispiel Hebebühnen oder hydraulische Kräne verfügen. Die leichten Schienenfahrzeuge eignen sich auch für Inspektionsfahrten. Wenn sie neben den Eisenbahnrädern zusätzlich mit pneubereiften Rädern ausgerüstet sind, kann man sie auch als Zweiwegefahrzeug außerhalb des Schienenbereichs benutzen.
In Deutschland und Österreich werden als Traktoren Fahrzeuge bezeichnet, die kleiner sind als Kleinlokomotiven, z. B. schienengängige Straßentraktoren oder die Breuer-Lokomotoren. Demgegenüber werden in der Schweiz auch die Kleinlokomotiven selbst als Traktoren bezeichnet. Wiewohl es keine exakte Abgrenzung zwischen Schienentraktoren und Rangierlokomotiven gibt, sind Traktoren einfacher gebaut und durften – im Unterschied zu Rangierlokomotiven – oft von Stationspersonal mit Zusatzausbildung geführt werden.