Die empirische Varianz, auch Stichprobenvarianz (veraltet: empirisches Streuungsquadrat) oder einfach nur kurz Varianz (lateinisch variantia = „Verschiedenheit“ bzw. variare = „(ver)ändern, verschieden sein“) genannt, ist eine statistische Angabe für die Streubreite von Werten einer Stichprobe und in der deskriptiven Statistik eine Kennzahl einer Stichprobe. Sie gehört zu den Streuungsmaßen und beschreibt die mittlere quadratische Abweichung der einzelnen Messwerte vom empirischen Mittelwert. Sie stellt damit eine Art durchschnittliches Abweichungsquadrat dar. Die positive Wurzel der empirischen Varianz ist die empirische Standardabweichung. Die empirische Standardabweichung stellt das gebräuchlichste Streuungsmaß dar.
Die Begriffe „Varianz“, „Stichprobenvarianz“ und „empirische Varianz“ werden in der Literatur nicht einheitlich verwendet. Im Allgemeinen muss unterschieden werden zwischen der
Varianz (im Sinne der Wahrscheinlichkeitstheorie) als Kennzahl einer Wahrscheinlichkeitsverteilung oder der Verteilung einer Zufallsvariable
Stichprobenvarianz (im Sinne der induktiven Statistik) als Schätzfunktion für die Varianz (im Sinne der Wahrscheinlichkeitstheorie)
der hier besprochenen empirischen Varianz als Kennzahl einer konkreten Stichprobe, also mehrerer Zahlen.Eine genaue Abgrenzung und Zusammenhänge finden sich im Abschnitt Beziehung der Varianzbegriffe.