Rolle
• Weitere Lemmata: 1. Rolle , 2. Rolle , 3. Rolle
Orthographie
Normgerechte Schreibung
- Rolle
Silben und Silbentrennung
- Anzahl der Silben: 2
- Silbentrennung: Rol | le, Plural: Rol | len
Etymologie
Bedeutung (Definition)
Was bedeutet "Rolle"?
Hauptbedeutung
- [1] drehbares, kreisförmiges Rad oder Walze, zum Beispiel:
- [1a] Technik: mit einer Rille versehene Scheibe zum Umlenken eines Seiles
- [1b] Technik: etwas walzenförmig Zusammengerolltes oder -gewickeltes
- [1c] Technik: Mangel, eine Maschine, die aus zwei parallelen Walzen im geringen Abstand besteht, von der zumindest eine angetrieben wird; mit Hilfe einer Mangel kann ein Werkstoff gestreckt werden
- [1d] Technik: Rad, das weder angetrieben wird, noch Drehmomente überträgt
- [1f] Technik: walzenförmiger Anhänger eines Traktors
- [1g] Angelsport: Vorrichtung, auf der die Angelschnur aufgewickelt wird
- [2] darstellende Kunst: Figur in einem Drama oder der dazugehörige Text
- [3] übertragen: entscheidender oder einflussreicher Faktor, bedeutende Funktion
- [4] Soziologie: Menge der Erwartungen an eine Person in einem System (zum Beispiel in der Gesellschaft, der Familie, dem Unternehmen)
- [5] Sport: Übung beim Turnen, bei welcher der Körper um die eigene Quer- oder Längsachse gedreht wird
- [6] Bergbau: schachtartige Verbindung von einer höher gelegenen Strecke zu einer daruntergelegenen, durch welche Material von oben nach unten geschüttet werden kann
- [7] Luftfahrt: Kunstflugfigur, bei der das Flugzeug sich um die Längsachse dreht
- [8] Informatik: Eigenschaft, insbesondere Berechtigungen, eines Benutzers in der IT-Infrastruktur einer Firma (englisch user role )
- [9] Seefahrt: festgelegte Aufgabenverteilung der Besatzungsangehörigen eines Schiffes bei bestimmten Tätigkeiten (zum Beispiel Manöverrollen, Notrollen)
Nebenbedeutung
[1] Eine besonders fette Person kann man als "Rolle" bezeichnen.
Wortherkunft
- etymologisch:
- [1] belegt seit frühneuhochdeutscher Zeit(1)
- [2] mittelhochdeutsch rolle, im 15. Jahrhundert von französisch von rôle entlehnt, das auf lateinisch rotula "Rädchen" zurückgeht. Die Bedeutung [2] stammt von der Schriftrolle, auf welcher der antike Schauspieler seinen Text stehen hatte.(2) Daraus entwickelten sich wohl die Bedeutungen [3] und [4].
- [3] belegt seit dem 18. Jahrhundert(1)
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort "Rolle".
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: "Rolle", Seite 770.
Sprache
Sprachgebrauch
- Soziologie
- Sport
- Technik
- Computer
- Luftfahrt
- Schifffahrt
Quantitative Linguistik
Grundwortschatz
"Rolle" gehört zum deutschen Grundwortschatz.
Wortlänge nach Buchstaben
"Rolle" umfasst 5 Buchstaben.
Worthäufigkeit
Der Begriff "Rolle" wird oft im Sprachgebrauch verwendet.
Rang nach Worthäufigkeit
Der Begriff "Rolle" belegt Position 542 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.
Grammatik
Wortart
Genus
Femininum (weiblich, Artikel: die)Numerus & Kasus
Nominativ Singular | die Rolle |
---|---|
Nominativ Plural | die Rollen |
Genitiv Singular | der Rolle |
Genitiv Plural | der Rollen |
Dativ Singular | der Rolle |
Dativ Plural | den Rollen |
Akkusativ Singular | die Rolle |
Akkusativ Plural | die Rollen |
Beispiele
Beispielsätze
- Der Stuhl hat Rollen, er lässt sich leicht verschieben.
- Ein Flaschenzug enthält mehrere Rollen, die ein Seil jeweils um 180° umlenken.
- Bei einem Bandschleifer wird das Band über eine Rolle geführt.
- Es ist nur noch eine Rolle Klopapier übrig.
- Der Schauspieler gefiel in der Rolle des Hamlet.
- Bei der AIDS-Bekämpfung spielt Aufklärung eine ganz besondere Rolle.
- Die Gruppe drängte den Mann in die Rolle des Außenseiters.
- Der Turner machte eine Rolle.
- Bei der Steinkohlenförderung wird das Material von oben nach unten durch die Rolle geschüttet.
- Der Kunstflieger flog zwei aufeinanderfolgende Rollen.
- Jeder Arbeitnehmer hat eine Rolle in der IT-infrastruktur der Firma.
- Die Rolle des jungen Seefahrer war Matrose.
Phonologie
Aussprache
Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ˈʁɔlə
Ähnlich klingende Wörter
Reimwörter
Was reimt sich auf "Rolle"?
Semantik
Assoziation
Nimmst du "Rolle" eher als positiv oder negativ wahr?
Assoziative Bedeutungen
Bedeutungsgleiche Wörter im Englischen
- role
Hyponyme
Synonyme
zeige alle ❯ Synonyme für RolleRhetorische Stilmittel
Anagramme (Wortspiel)
Diminutiv
Wortbildungen
Wortbildungsprodukte
"Rolle" am Anfang
- rollen
- Rollenaufteilung
- Rollenbewertung
- Rollenförderer
- rollenförmig
- Rollenklischee
- Rollenlenkung
- Rollenmarke
- Rollennahtschweißen
- Rollenschneider
- Rollenspiel
"Rolle" mittig
- Chatrollenspiel
- Forenrollenspiel
- Kontrolleinrichtung
- Kontrolleurin
- Lebensmittelkontrolleurin
- Liverollenspiel
- Trolleybus
- Widerstandsrollennahtschweißen
"Rolle" am Ende
Wortgruppen
Phrasenbildungen
- das Fass ins Rollen bringen
- semantische Rolle
- Harzer Roller
- keine Rolle spielen
- eine Rolle spielen
- unter jemandes Kontrolle stehen
- aus der Rolle fallen
- sich trollen
- hin und her rollen
- außer Kontrolle geraten
- fertig vom Band rollen
Kategorien
Verwendung in anderen Quellen
Redewendungen
- eine Rolle spielen
- keine Rolle spielen
- zeige alle ❯ Redewendungen
Wünsche
- Manche Kinder bekommen viele Geschenke, andere leben eher bescheiden,
doch das bedeutet nicht, dass der Weihnachtsmann dich nicht kann leiden.
So eine große Rolle spielen Geschenke nicht,
wichtig sind die Liebe und das Licht. - zeige alle ❯ Wünsche
Zitate
- Alle Menschen guter Art empfinden bei zunehmender Bildung, daß sie auf der Welt eine doppelte Rolle zu spielen haben, eine wirkliche und eine ideelle, und in diesem Gefühl ist der Grund alles Edlen aufzusuchen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
- Der Verstand kann nicht lange die Rolle des Herzens spielen.
François de La Rochefoucauld (1613 - 1680)
- Vielleicht erscheint man niemals so ungezwungen, als wenn man eine Rolle zu spielen hat.
Oscar Wilde (1854 - 1900)
- zeige alle ❯ Sprüche und Zitate
User Feedback
Gefällt dir der Begriff?
Umfrage
Befragung zur Nutzung von "Rolle" im persönlichen Sprachgebrauch.
Kommentare
Zu "Rolle" sind noch keine Kommentare vorhanden.